Dr. Sigmar Schnutenhaus MSc
Der klinische Fall
Im Folgenden veranschaulicht und beschreibt eine klinische Kasuistik aus dem Patientenkollektiv der klinischen Studie das praktische Vorgehen mit dem hülsenfreien Schablonendesign und dem ceramic.implant. Nach Extraktion des nicht erhaltungswürdigen Zahns 24 entschied sich ein 59-jähriger Patient nach eingehender Beratung, die entstandene Lücke mit einer Implantatversorgung schließen zu lassen.
Nach einer dreimonatigen Abheilzeit wurde die Implantation eingeplant. Um dem Wunsch des Patienten auf eine metallfreie Versorgung nachzukommen, fiel die Implantatwahl auf das ceramic.implant. Aufgrund der geringen Platzverhältnisse zwischen den Zähnen 23 und 26 und weil größere augmentative Maßnahmen vermieden werden sollten, sollte die Insertion schablonengeführt mit dem 2ingis-System durchgeführt werden.
Auf der Grundlage dreidimensionaler röntgenologischer Diagnostik mit dem Gendex CB500 DVT (Gendex Dental Systems, Des Plaines, USA) und einem gescannten Situationsmodell (3Shape Scanner D700, 3Shape, Kopenhagen, Dänemark) wurde mithilfe der Implantationssoftware SMOP (Swissmeda, Zürich, Schweiz) die virtuelle Planung mit dem ceramic.implant (Durchmesser 4,0 mm; Länge 14 mm) realisiert. Anhand des Datensatzes mit der festgelegten Implantatposition wurde die hülsenlose Bohrschablone CAD/CAM-gestützt additiv gedruckt (2ingis S.A., Brüssel, Belgien).
Fazit
Im beschriebenen Patientenfall wurde das einteilige ceramic.implant gemäß der virtuellen Planung ideal inseriert. Neben der wissenschaftlich nachgewiesenen Präzision zeigte dabei die hülsenlose Bohrschablone von 2ingis auch praktische Vorteile in der klinischen Anwendung. Die Friktion der Schablone gewährleistet einen lagestabilen Sitz, der durch das Einschnappen in die Endposition Sicherheit gibt. Aufgrund des reduzierten, ökonomischen Designs kann außerdem unter Sichtkontrolle und optimaler Wasserkühlung implantiert werden.
Abrieb und Versprengung von Metallpartikeln in den OP-Bereich sind durch die hülsenfreie Bohrschablone ausgeschlossen. Dem Wunsch nach Metallfreiheit konnte also im Zusammenspiel mit dem ceramic.implant entsprochen werden. Die effiziente Herstellung mittels 3D-Druck ermöglicht eine zeitnahe und kostenreduzierte Bereitstellung der Bohrschablone. Damit erwies sich das 2ingis-System als ideale Systemergänzung, um von den Vorteilen des einteiligen ceramic.implant vorhersagbar zu profitieren.